Ein anaboles Steroid ist meist ein synthetisch hergestellter Abkömmling des Hormons Testosteron. Anabole Steroide werden im Sport zur Leistungssteigerung und somit für illegales Doping verwendet. In der Medizin kommen anabole Steroide bei einer schon vorhandenen Insuffizienz der Hoden (Mangel der Bildung körpereigenen Testosterons), bei Wachstumsstörungen oder körperlicher Schwäche (bei alten Menschen) zum Einsatz. Allgemein gehören sie zur Gruppe der
Anabolika.
Wirkung
Alle üblichen Präparate basieren auf dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron. Dabei werden zwei Wirkungen unterschieden:
* die anabole Wirkung
Durch die Wirkung der anabolen Steroide auf den Eiweißstoffwechsel, die von den Anwendern gewünscht ist, wird der Aufbau von Eiweiß in der Muskulatur gesteigert und gleichzeitig der Körperfettanteil vermindert. Ein Effekt tritt nur ein bei gleichzeitigem intensiven Muskeltraining auf.
* die androgene Wirkung
Während die anabole Wirkung der Anabolika in den meisten Fällen den eigentlichen Grund für die Anwendung darstellt, ist die androgene Wirkung ein unerwünschter Nebeneffekt. Hierunter versteht man den Einfluss der künstlichen Hormone auf die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale.
Bei der synthetischen Herstellung von Anabolika versucht man, die androgene Komponente möglichst gering zu halten, jedoch ist diese immer vorhanden und führt unweigerlich zu unerwünschten Nebenwirkungen beim
Konsumenten.
Doping mit anabolen Steroiden
Anabole Steroidhormone stellen die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Erstmals verboten wurden die Anabolika 1974, nachdem man Nachweisverfahren für Abbauprodukte synthetischer Hormone entwickelt hatte. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal kam es dann erstmals zu Kontrollen auf synthetisch hergestellte Anabolika, seit 1984 ist auch die Anwendung des körpereigenen Steroidhormons Testosteron verboten, der Nachweis des Dopings mit körpereigenen Hormonen bleibt allerdings bis heute schwierig. Gaben des natürlichen Testosterons sind nicht nachzuweisen, daher wird bei den Tests das Verhältnis des Testosteron zum Epitestosteron bestimmt. Liegt der Testosteron-Kontrollwert über dem festgelegten Wert, muss der Sportler mittels einer Langzeitkontrolle nachweisen, dass er natürlicherweise einen erhöhten Testosteronspiegel hat. Dieser Test hatte schnell zur Folge, dass Epitestosteron zusätzlich eingenommen wurde, daher kam auch diese Substanz 1992 auf die Verbotsliste - woraufhin das Schwangerschaftshormon HCG interessant wurde, um den Testosteronwert in den erforderlichen Grenzen zu halten. Bereits 1983 soll HCG auch im Radsport breite Anwendung gefunden haben. Zu den am meisten missbräuchlich verwendeten synthetischen Anabolika zählen Nandrolon, Metandienon, Stanozolol und Metenolon. Seit 1998 werden im Ausland, vor allem in Amerika, sogenannte Prohormone von Testosteron und Nortestosteron als Nahrungsergänzungsstoffe gehandelt. Die Anwendung dieser Vorhormone ist im Sport ebenfalls
verboten.
Nebenwirkungen
Bekannte Nebenwirkungen von Anabolika variieren je nach Dosis und Dauer der Einnahme. Bekannt sind:
* Leberschäden (von Entzündungen bis zu Krebs)
* Belastung des Kreislaufs aufgrund von erhöhtem Blutdruck
* Störung des Hormonhaushalts (der Körper stellt weniger eigene Hormone her)
* erhöhtes Riskio für Herzinfarkt durch Veränderung der Blutfettwerte
* Verstärkung von Aggressionen
* Bei Jugendlichen führen Anabolika zu vorzeitigen Verknöcherungen noch wachsender Knorpelstrukturen (Abbruch des Wachstums bei geringerer Endgröße)
* Frauen werden "vermännlicht" (tiefe Stimme, Körperbehaarung etc.)
* Akne
* Schrumpfen der Hoden und gestörte Spermaproduktion (wegen gestörtem, teilweise unterdrücktem
Hormanhaushalts).
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