Site's Logo

Atkins-Diät

Die von Dr. Atkins bereits in den 1960er Jahren vorgeschlagene und nach ihm benannte (Atkins-Diät) Diätform reduziert die Kohlenhydrate der Ernährung am Anfang auf eine geringe Menge und nutzt Fett sowie Eiweiß als Hauptenergieträger. Dieser Ansatz soll, nach Ansicht der Verfechter der Atkins-Diät, den Körper dazu zwingen, Fett zur Energiegewinnung in Keton-Körper zu verwandeln. Diese Ketonkörper werden zur Energiegewinnung herangezogen. So wird nur ein geringer Teil der aus dem Fett freigesetzten Ketonkörper tatsächlich ausgeschieden. Die Atkins-Diät gehört zu den LowCarb-Ernährungsformen.

Durchführung der Atkins-Diät

Entgegen der häufig verbreiteten Meinung, dass bei der Atkins-Diät nur Fleisch, Eier und andere fetthatige Lebensmittel gegessen werden darf, sind Kohlenhydrate nicht verboten sondern es ist nur deren Menge reduziert.

Nach der Atkins-Diät gibt es 4 verschiedene Phasen, die sich durch unterschiedliche Mengen an Kohlenhydraten unterscheiden. Personen mit größerem Übergewicht sollte mit Phase I anfangen, um möglichst schnell in die sogenannte Ketose (auch Lipolyse genannt) zu kommen, bei der vom Körper Fett verbraucht wird. Außerdem soll, vor allem wenn man nicht weiter abnimmt, auf die Kalorienmenge geachtet werden. Sport wird als wichtiges Element der Diät angesehen.

Ziel der Phasen ist es schließlich die ideale Menge an Kohlenhydraten zu finden, bei der man nicht zunimmt. So soll nach Meinung des Erfinders die Ernährung nach Atkins nicht nur zum Abnehmen sondern als ein lebenslanges Programm für eine gesunde Ernährung gedacht sein.

WERBUNG

Phase I (Einleitungsdiät) ... 
der Startmechnismus


Hier sollten bis zu 19 g Kohlenhydrate gegessen werden.

Bei der Auswahl des Essens sollte man möglichst viel variieren und darauf achten, dass neben Schweine- und Rindfleich auch viel Geflügel und Fisch gegessen wird. Fleisch bietet neben Eiern die optimale Kombination an Aminosäuren. Auch Soja-Produkte können verwendet werden.

Die erlaubte Kohlenhydratmenge sollte man in Salat und Gemüse "investieren", um Verstopfungen zu vermeiden. Brot sollte weggelassen werden.

Es wird jedem empfohlen, die Atkins-Diät mit einem Arzt abzusprechen, um die Änderung der Blutwerte zu überprüfen. Den Arzt kann man auch nach geeigneten Zusatzpräparaten für eine ausreichende Mineralien- und Vitaminzufuhr fragen, da die Ernährung eventuell zu wenig davon enthalten könnte.

Durch die sehr geringe Menge an Kohlenhydraten ist der Körper schnell gezwungen, zur Energiegewinnung auch Fett heran zu ziehen. Die dabei als Zwischenprodukt auftretenden Ketonkörper können mithilfe von sogenannten Ketostix im Urin nachgewiesen werden und sind auch die Ursache von manchmal auftretendem strengen Körpergeruch.

Phase II (Grundlegende Reduktionsdiät) ... 
die Dauergewichtsabnahme


In Anschluss an Phase I wird die Ernährung weitergeführt, nur können nun Woche für Woche immer mehr nährstoffreiche Kohlenhydrate wie Gemüse, Nüsse, Beeren, Samen und auch Bohnen und Hülsenfrüchte in die Ernährung eingebaut werden. Dabei soll Woche für Woche die Menge an zugeführten Kohlenhydrate um 5 g pro Tag erhöht werden, so dass in der ersten Woche auf 25 g Kohlenhydrate, in der zweiten Woche auf 30 g usw. erhöht wird.

Sobald man nicht mehr abnimmt, soll die Kohlenhydratmenge wieder um 5 g verringert werden. Man kennt nun die Mengen an Kohlenhydraten, die man verzehren muss um weiter anzunehmen. Bei den meisten Menschen soll die Menge zwischen 40 und 60 g liegen. Man soll nun bei dieser Menge blieben, bis man seinem Zielgewicht bis auf 2 bis 5 kg genähert hat.

Phase III (Vor-Erhaltungsdiät) ... 
die Vorbereitung auf ein lebenslanges Normalgewicht


Das Zielgewicht in Sicht soll nun die Gewichtsabnahme auf ein fast unmerkliches Maß runtergefahren werden. Dazu kann wieder die Kohlenhydratmenge jeder Woche um 10 g weiter erhöht werden oder an zwei Tagen in der Woche zusätzlich 20 bis 30 g Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte zur Nahrung ergänzt werden, solange man immer noch abnimmt. Wenn man nicht mehr abnimmt, soll wiederum die Kohlenhydratmenge um 5 bis 10 g verringert werden. Dadurch ergibt sich eventuell eine neue Kohlenhydratmenge, mit der man weiterarbeiten soll, bis man sein Zielgewicht erreicht hat.

Phase IV (Lebenslange Erhaltungsdiät) ... 
die lebenslange Ernährungsweise


Hat man sein Zielgewicht erreicht hat, man nun eine reichhaltige Auswahl an Lebensmitteln, die man verzehren kann. Man sollte nur die Kohlenhydratmenge weiter beachten. Sinnvoll ist dabei, dass man wertlose Lebensmittel weg lässt und sich die Kohlenhydratmenge aus nährstoffreichen Lebensmittel aus Vollkorn, vielen Früchten und Gemüsen holt.

Die meisten Menschen können ihr Gewicht bei 45 bis 100 g Kohlenhydraten pro Tag halten. Wenn man pro Tag mindestens eine Stunde Sport treibt und sich fit hält kann es auch mehr sein.

Testberichte

Im April 2003 veröffentlichte das renommierte Wissenschaftsmagazin Journal of American Medical Association die erste systematische Datenauswertung aus 96 relevanten Studien (2.503 Artikel erfüllten nicht die notwendigen Kriterien, wie z.B. korrekte Kontrollen oder Studiendauer über 4 Tage) bezüglich der Wirksamkeit und Sicherheit von Niedrig-Kohlenhydratdiäten. Gemäß dem Ergebnis dieser Meta-Auswertung gibt es keinen Hinweis auf die Wirksamkeit von Niedrig-Kohlenhydratdiäten, wie z.B. der Atkins-Diät und ihrer Spielarten (JAMA, Vol. 289 No. 14, April 9, 2003).

Seit einigen Jahren wird am Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin, unter ärztlicher Kontrolle eine kohlenhydratreduzierte Diät durchgeführt. In regelmäßigen Abständen werden die Blutgase, das Cholesterin, der Blutzucker und der Grundumsatz untersucht. Außerdem werden mehrmals Glucose-Toleranztests durchgeführt, um festzustellen, wie gut die Bauchspeicheldrüse funktioniert. Studien beweisen, dass sich trotz der einseitigen Ernährung die Cholesterinwerte normalisieren und dass der Proband abnimmt.

Neueren Untersuchungen zufolge funktioniert die Atkins-Diät tatsächlich insofern, als die Probanden Gewicht verlieren, doch nicht wegen der Umstellung des Metabolismus auf Keton-Körper, sondern weil die Probanden von sich aus ihre Nahrungsmittelaufnahme reduzieren und dadurch weniger Kalorien zu sich nehmen. Möglicherweise kommen die Betroffenen aufgrund der kohlenhydratarmen Nahrung früher zu einem Sättigungsgefühl; der zugrundliegende biochemische Mechanismus ist allerdings noch unklar. Es wird vermutet, dass die sehr eiweißhaltige Ernährung hierfür verantworlich ist.

Negative Auswirkungen

Die Ernährungswissenschaft geht davon aus, dass eine ketogene Ernährung zu verschiedenen Gesundheitsstörungen führen kann, unter anderem Niereninsuffizienz, Leberschäden, Akne und Verstopfung. Außerdem kommt es häufig am Anfang zu starkem, unangenehmem Körpergeruch, weil ein Teil der Ketone über die Lunge abgeatmet wird ("Aceton-Hungergeruch"). Patienten mit Niereninsuffizienz und Diabetikern, insbesondere wenn letztere mit Metformin behandelt werden, muß von der Atkins-Diät dringend abgeraten werden, da bei ihnen die entstehenden Ketonkörper nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden können und die Gefahr der lebensgefährlichen Laktatacidose, einer Übersäuerung des Blutes droht.

Kohlenhydratarme Nahrung

Die von Dr. Atkins 1989 gegründete "Atkins Nutritionals Inc." ist eine schnell wachsende Firma, die Millionen von Menschen die sich dem "low carbohydrate lifestyle" verschrieben haben, mit einer breiten Palette von entsprechenden Produkten versorgt.

WERBUNG


This article is licensed under the GNU Free Documentation License (www.gnu.org/copyleft/fdl.html). It uses material from the Wikipedia article "Atkins-Diät" (de.wikipedia.org/wiki/Atkins-Diät).


ZurückAbmagerungZurückGesundheit

© 1999-2018 Helio A. F. Fontes
 Copacabana Runners - Atletismo e Maratonas